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Thursday | August 07

Stand jetzt ist Dino Toppmöller sehr zufrieden mit der Auswahl seiner Offensivspieler. Doch das Trauma rund um den Abschied von Randal Kolo Muani im vergangenen Sommer ist bei der Eintracht noch im Hinterkopf.

Stand jetzt im gleichen Team: Dino Toppmöller und Omar Marmoush.

Stand jetzt im gleichen Team: Dino Toppmöller und Omar Marmoush. IMAGO/osnapix

Eintracht Frankfurt könnte in der kommenden Saison furiosen Offensivfußball zelebrieren. Könnte, wohlgemerkt. Konjunktiv.

Im Kader schlummert jedenfalls eine Menge Potenzial. Damit allein ist aber noch gar nichts gewonnen. Bei manchen Spielern ist nämlich noch etwas Geduld angebracht, bei einem anderen aus SGE-Sicht zu hoffen, dass er nicht zu schnell nach Höherem greift. Die Rede ist von Omar Marmoush, der Lebensversicherung der Vorsaison.

In einem Interview mit der FAZ kündigte der Ägypter an, einer der drei besten Fußballer der Welt werden zu wollen. Das wird bei allem Respekt in Frankfurt schwierig. Wenn nicht jetzt schon geschehen, klingeln bei den Anhängern spätestens bei folgender Aussage die Alarmglocken: "Wer kann schon sagen, was in Zukunft kommt? Wenn der Verein irgendwann ein Angebot erhalten sollte, das wirtschaftlich passt, dann kann sich manches verändern. Das ist im Fußball nun mal so."

Konkret zeichnet sich da zwar noch nichts ab, doch Trikotkäufe mit der Nummer 7 sollten vorsichtshalber mal noch aufgeschoben werden.

Toppmöller traut der Sache noch nicht

Eine Last-Minute-Flucht, wie von Randal Kolo Muani im Vorjahr auf eine nicht gerade feine Art umgesetzt, soll sich auf keinen Fall wiederholen. Doch es wäre ja auch vorher noch genug Zeit, 32 Tage um genau zu sein. Toppmöller traut der Sache auch noch nicht so ganz, mit der aktuellen Auswahl an Stürmern die Saison spielen zu können. "Warten wir mal ab, frag mich nochmal am 1. September", sagt er lachend. Da das Transferfenster diesen Sommer schon am 30. August schließt, hat er sogar einen Tag früher Gewissheit.

Hugo Ekitiké

Hat sich zuletzt gesteigert: Hugo Ekitiké. IMAGO/Jan Huebner

Ohne Marmoush müsste der Eintracht zwar nicht direkt angst und bange sein. Doch die übrigen Stürmer müssen auf dem hohen Niveau erst einmal konstant performen. Hugo Ekitiké hat in der Rückrunde nach aufgeholtem Fitnessrückstand sein Können immer wieder aufblitzen lassen. Laut Toppmöller habe er nochmal einen Schritt gemacht, was sein Fitnesslevel angeht. Igor Matanovic und Can Uzun begeisterten in der Vorsaison - aber eben "nur" in der 2. Liga. Dazu kommen die bekannten Spieler, die vom offensiven Mittelfeld oder dem Flügel aus für Torgefährlichkeit sorgen können - wie etwa Ansgar Knauff, Fares Chaibi oder Eric Junior Dina Ebimbe.

"Wir haben viele Offensivspieler mit ganz unterschiedlichen Profilen. Das ist für uns eine gute Sache, weil wir uns so auf jeden Gegner vorbereiten können: Mal brauchst du mehr Speed, mal ein bisschen mehr den Flügelspieler, der im Zwischenraum aktiver ist. Von daher haben wir eine gute Werkzeugkiste beisammen", erläutert der Chefcoach.

Matanovic: "Ein ernsthafter Konkurrent"

Während viele Spieler in der Offensive variabel einsetzbar sind, ist Matanovic nur eine Option fürs Sturmzentrum. 1,94 Meter misst der 21-Jährige, bei dem der Knoten im zweiten Anlauf in der 2. Liga so richtig geplatzt ist. Nach einem torlosen Leihjahr auf St. Pauli durfte sich der Karlsruher SC vergangene Saison über gleich 14 Treffer und sieben Vorlagen freuen. Diesen Schwung und das Selbstvertrauen hat er mit nach Frankfurt gebracht, wie ihm Toppmöller bescheinigt. "Igor ist vom ersten Tag an direkt in einer sehr guten Form gewesen. Er ist auf jeden Fall für alle anderen, die um die Plätze vorne konkurrieren, ein ernsthafter Konkurrent."

Woran er noch arbeiten kann: "Als Mittelstürmer bist du grundsätzlich permanent unter Druck, vor allem, wenn es Richtung gegnerisches Tor geht. Da brauchst du die absolute Coolness, um auch in deiner Entscheidungsfindung gut zu sein. Da hat er noch ein bisschen Luft nach oben, was völlig normal ist", erklärt Toppmöller.

Moritz Kreilinger