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Tuesday | August 05

Erstmals bestritt der FC Augsburg ein Trainingslager außerhalb Europas, genoss in Südafrika beste Bedingungen und trug viel zur Völkerverständigung bei. Sportlich hinterließ die Mannschaft von Jess Thorup jedoch einen schwachen Eindruck.

Jess Thorup und der FCA sorgten für leuchtende Kinderaugen: Der Bundesligist initiierte ein Wasserprojekt in einem Township.

Jess Thorup und der FCA sorgten für leuchtende Kinderaugen: Der Bundesligist initiierte ein Wasserprojekt in einem Township. IMAGO/FC Augsburg

Aus Augsburgs Trainingslager in White River/Südafrika berichtet Frank Linkesch

Optimales Wetter mit meist sonnigen Temperaturen etwas über 20 Grad, keine Zeitverschiebung, eine weitläufige, sehr schöne Hotelanlage: Der FC Augsburg trainierte unweit des Kruger-Nationalparks unter besten Bedingungen. Bis auf den an der Achillessehne angeschlagenen Irvin Cardona, der sportlich keine Rolle mehr spielt, standen Trainer Jess Thorup alle Spieler zur Verfügung.

FCA initiiert Wasserprojekt

Der 60-köpfige Tross kehrt an diesem Montag mit vielen Impressionen heim. Beeindruckend, mit welcher Herzlichkeit die Einheimischen dem FCA begegneten, wie viel sie gaben, obwohl die meisten so wenig haben. Aber auch der FC Augsburg gab etwas: Er initiierte gemeinsam mit "Via can Agua" ein zunächst auf drei Jahre angelegtes Wasserprojekt in einer Schule im Township von Mbombela, die Mannschaft sorgte dort für leuchtende Kinderaugen, als sie einen Vormittag lag zu Spiel und Sport vorbeischaute. Eine FCA-Delegation um Präsident Max Krapf und Geschäftsführer Michael Ströll fuhr 3,5 Stunden in das südafrikanische Augsburg, eine kleine Gemeinde im Nirgendwo.

Augsburgs Followerzahlen haben 20 Prozent Zuwachs

Ob sich der Trip wirtschaftlich rentiert hat? Die Followerzahlen sind nach FCA-Angaben um über 20 Prozent gestiegen, der Verein hat die Bundesliga repräsentiert, es ist Teil des Business und von der DFL gewollt. TS Galaxy, der gastgebende Premier-League-Klub aus der Provinz Mbombela, dürfte durch den Austausch an Erfahrungen und FCA-Input in jedem Fall profitiert haben, TS Galaxy ist nicht mehr jedem Bundesliga-Klub fremd.

Der FCA muss sich steigern - Duo fehlte

Und sportlich? Hier dürfte der Trip bei Thorup eher Fragezeichen hinterlassen haben, vor allem nach dem 1:2 gegen TS Galaxy am Samstag, als die derzeit beste Elf arg enttäuschte. "Als Trainer hoffst du immer, ich hatte ein gutes Gefühl nach den Einheiten. In der ersten Halbzeit haben wir das nicht gezeigt, die zweite war okay", analysierte der Trainer, dem vor dem ersten Pflichtspiel nur noch die Tests gegen Leicester City und Olympique Marseille bleiben.

Zur Beruhigung: Mit Torwart Nediljko Labrovic und Sechser Kristijan Jakic fehlten zwei als Stützen eingeplante Spieler, die südafrikanischen Behörden ließen sie nicht einreisen, ein Systemfehler in deren Visa-Verfahren, wie der FCA mitteilte. Maximal ärgerlich. Zudem dürfte bald der dringend benötigte Rechtsverteidiger kommen. Zudem stößt Stürmer Steve Mounié in Deutschland wieder zum Team, er war Mitte der Woche vorzeitig in seine Heimat Benin abgereist. Holprige Leistungen in einer Vorbereitung sind nichts Neues. Dennoch: Dieser FCA muss sich mächtig steigern, um zum Start voll wettbewerbsfähig zu sein.